Ein Sonntag mit Herz

Sat, 25 Apr 2020 06:56:50 +0000 von Julia Frydetzki

Liebe Leserinnen und Leser!

Ich bin der gute Hirte, spricht Jesus... und der Psalm 23 stehen im Zentrum des zweiten Sonntags nach Ostern. Auch „Miseri-cor-dias Domini“  genannt – "Barm-herz-igkeit Gottes". Da steckt „Herz“ drin! Der "Hirtensonntag" ist also ein „Sonntag mit Herz“...

Herzlich gern würden wir die Konfirmation unserer Adelebser Konfirmandinnen und Konfirmanden feiern. Diese mussten wir leider verschieben, verlegt in den September.  Es ist jetzt der sechste Sonntag, an dem die Gottesdienste in unseren schönen Kirchen ausfallen, und es tut mir im Herzen weh, unsere Gemeinde nur "auf Abstand" zu sehen, keine fröhlichen Kinder im Kindergarten zu hören, keine gesungenen und gespielten Töne des Chores oder der Posaunen in den Ohren zu haben. 

Der Bibeltext dieses Sonntags führt uns hinein in den Alltag, hinein ins „ganz normale“ Leben. Er gibt eine Art „Anleitung“, was es konkret heißt - von Ostern herkommend - diesem Christus zu folgen, seinen Weg zu gehen und auf diesem Weg zu bleiben. Wir sollen in die "Fußstapfen Jesu treten" und auf Gott vertrauen. 

So steht im 1. Petrusbrief 2,21.25: "Christus hat für euch gelitten. Er hat euch ein Beispiel gegeben, damit ihr ihm in seiner Fußspur nachfolgt. Ihr wart wie Schafe, die sich verirrt hatten. Aber jetzt seid ihr zu eurem Hirten und Beschützer zurückgekehrt."

Das ist gar nicht so einfach - zurückkehren: Das "ganz normale Leben" - nach einigen Wochen Stillstand - soll langsam wieder beginnen. Die ersten Geschäfte haben wieder geöffnet, die Eisläden, die Schulen bereiten eine Rückkehr der Schüler vor, die Strassen in den Städten sind belebt, manchmal so sehr, dass ein Abstand zwischen den Menschen kaum realisierbar ist. Wird das gutgehen?

"Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln", beginne ich zu beten. Ich sehe es vor mir: ein Hirte, das Schaf auf seinen Schultern. Durch wirres Gestüpp, hohes Gras... Der Hirte trägt sein Schaf.
Gott trägt mich, trägt dich. Deine Kraft kommt von ihm. Du selbst lässt dich tragen. Durch die Zeit. Durch das wirre Leben. Durch alles, was ist.

"Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe". Ich bin nicht allein. 
Sagt die Stimme. Durch Deine schwersten Zeiten habe ich Dich getragen. Gott trägt mich, trägt Dich.
Der Hirte trägt sein Schaf. Mühelos. Voll Kraft. Und Liebe. Mit Herz.

Vertrauen wir darauf, dass wir gut durch diese Zeit kommen. 

Einen gesegneten Sonntag 
wünscht Pastorin Julia Frydetzki
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